Wenn Menschen das Wort „Google“ hören, denken die meisten zuerst an ein Verb. „Googeln“ bedeutet, online nach Informationen zu suchen. Auch wenn die Suche nach den besten Rezepten oder die Möglichkeit, über Nacht zum medizinischen Heimwerker zu werden, noch immer einen großen Teil der traditionellen Google-Erfahrung ausmachen, ist Google weit mehr als eine einfache Suchmaschine.
Insbesondere Google Shopping spielt für Unternehmen und Unternehmer:innen, die mehr Produkte verkaufen oder ihre Marke ausbauen möchten, mittlerweile eine wichtige Rolle im Ökosystem des Webgiganten.
Aber wie funktioniert Google Shopping? Und warum nutzen so viele E-Commerce-Händler:innen Google Shopping, um Produkte zu verkaufen und ihre Marken auszubauen? In diesem Leitfaden erläutern wir, was Google Shopping ist, warum es für verschiedenste Branchen wichtig ist und wie auch du eine Google Shopping Kampagne für deine Produkte erstellen kannst.
Für wen lohnt sich Google Shopping?
Prinzipiell lohnt sich Google Shopping für alle Onlinehändler:innen über sämtliche Produktarten hinweg. Dennoch ist der Ertrag bei alltagstauglichen Artikeln und Branchen mit starkem Wettbewerb meist am höchsten. Denn bei Nischenprodukten kann es immer sein, dass Google die Anzeigen gar nicht erst ausspielt.
Was ist Google Shopping?
Aus Verbrauchersicht ist Google Shopping ein spezieller Bereich von Google, in dem Nutzer:innen Produkte von lokalen Unternehmen und anderen Online-Händler:innen entdecken und kaufen können. Händler:innen, die in Google Shopping aufgenommen wurden, werden im Allgemeinen als qualitativ hochwertiger angesehen als Marken, die nicht in die Auswahl aufgenommen wurden.

Auf der Unternehmensseite wird Google Shopping von zwei Plattformen unterstützt: Google Ads und Google Merchant Center. Das Google Merchant Center ist der Ort, an dem sich dein Produkt-Feed befindet. Hier kannst du deine Angebote anpassen und deine Produkteinstellungen optimieren, um mehr Verkäufe zu erzielen und einen größeren Teil des Marktanteils in deiner Branche zu erobern.
Die Auflistung deiner Produkte auf der Registerkarte „Google Shopping“ schafft oft sofort Vertrauen. Da du in die Google Shopping-Plattform aufgenommen werden musst, wird allerdings nicht jede Marke oder jedes Produkt einfach dort aufgelistet.
Als Vermarkter:in oder Geschäftsinhaber:in kannst du kostenlos ein Google Shopping-Konto beantragen – auch die Aufnahme von Produkten in den Google Shopping-Feed ist kostenlos. Wie bei den herkömmlichen Google-Anzeigen kannst du außerdem über Google Shopping bezahlte Werbung schalten. Das bietet dir die Möglichkeit, mit gezielten lokalen Bestandsanzeigen oder Werbeaktionen zu Bestseller-Produkten Verkäufe zu generieren. Ähnlich wie bei Google Ads fallen nur dann Kosten an, wenn ein potenzieller Kunde oder eine potenzielle Kundin auf deine Produkte klickt.
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Wie funktionieren Google Shopping Ads?
Bei Google Shopping-Anzeigen werden dir eigentliche Shopping-Kampagnen eingerichtet. Hier legst du dein Budget fest, verwaltest deine Gebote, erhältst Einblicke und nimmst Optimierungen auf der Grundlage der Leistung vor.
Die Einrichtung und Verwaltung von Shopping-Anzeigen bei Google unterscheidet sich erheblich von der Einrichtung herkömmlicher Textanzeigen. Bei Textanzeigen erstellst du Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen, die sich auf von dir ausgewählte Keywords konzentrieren.
Bei Google Shopping bestimmt Google, wann deine Anzeigen für Produktlisten erscheinen. Google berücksichtigt deinen Feed, deine Website und deine Gebote, um zu bestimmen, welche Suchanfragen deine Anzeigen auslösen. Aus diesem Grund weist die Einrichtung von Shopping-Anzeigen einige starke Ähnlichkeiten mit SEO auf. Google passt seinen Algorithmus ständig an, um sicherzustellen, dass nur die relevantesten und hochwertigsten Produkte in der Suche angezeigt werden.
Der Erfolg von Google Shopping beruht hauptsächlich auf drei Bereichen:
- Feed-Erstellung und -Optimierung: Oder, wie wir es gerne nennen, Feed-Mastery. Dabei geht es um viele Dinge, einschließlich deiner Produktdaten, Produktbilder und Preise.
- Bieten: Es gibt mehrere Möglichkeiten, erfolgreich zu bieten, und die besten Techniken ändern sich ständig. Wir haben festgestellt, dass sich die Rendite verschiedener Kampagnen durch veränderte Gebotsstrategien verdoppelt.
- Überwachung und Optimierung: Einer der großen Vorteile von Google Shopping ist die Möglichkeit, detaillierte Leistungsdaten zu sehen und detaillierte Optimierungen vorzunehmen. Die richtige Überwachung und Optimierung können aus einer guten Kampagne eine großartige machen.
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So erstellst du Google Shopping Kampagnen
Damit deine Produkte bei Google Shopping sichtbar werden, musst du drei Kernschritte durchlaufen:
1. Google Merchant Center einrichten
Das Merchant Center dient als Schnittstelle zwischen deinem Onlineshop und Google Ads. Hier pflegst du deinen Produktkatalog mit Angaben zu Preisen, Verfügbarkeit sowie Versand und sorgst dafür, dass deine Produkte in Google Shopping korrekt dargestellt werden.
Wichtig ist, dass du die Richtlinien für Händler:innen beachtest. Produkte, die diesen Anforderungen entsprechen, werden in der Regel häufiger ausgespielt und wirken für potenzielle Käufer:innen vertrauenswürdiger.
2. Produktdatenfeed anlegen
Der Produktdatenfeed ist das Herzstück deiner Google Shopping-Anzeigen. Damit deine Produkte richtig ausgespielt werden, müssen bestimmte Attribute wie Titel, Preis oder Verfügbarkeit vollständig und korrekt gepflegt sein. Zur Erstellung des Feeds hast du drei verschiedene Möglichkeiten:
- Manuelle Erstellung via Google Sheets oder TXT-/XML-Datei
- Automatischer Export aus deinem Shopsystem (z. B. Shopify etc.) über eine API
- Nutzung von Google-Vorlagen für kleinere Sortimente
Je nach Umfang deines Angebots ist ein automatischer Upload oft sinnvoll – vor allem dann, wenn sich Lagerbestände oder Preise regelmäßig ändern. Kleinere Sortimente lassen sich dagegen gut manuell pflegen. Achte darauf, dass Titel und Beschreibungen suchbasiert formuliert und damit möglichst nahe an der Sprache deiner Zielgruppe sind.
3. Google Merchant Center mit Google Ads verknüpfen
Hat Google deine Produkte im Merchant Center akzeptiert, kannst du nun dein Google Ads-Konto verknüpfen – wie das geht, ist wiederum abhängig von deiner Ausgangslage:
- Du hast noch kein Google Ads-Konto: Öffne im Merchant Center rechts oben das Menü mit den drei Punkten, wähle „Kontoverknüpfung“ und dann „Konto erstellen“. Folge den Anweisungen – achte dabei auf die richtige Zeitzone und Währung. Sobald du auf „Speichern“ klickst, ist dein Konto angelegt und direkt mit dem Merchant Center verknüpft. Mit deinen Zugangsdaten kannst du dich jetzt auch direkt bei Google Ads anmelden.
- Du nutzt bereits ein Google Ads-Konto unter demselben Google-Account: Super, dann ist die Verknüpfung im Grunde schon erledigt! Klicke einfach im Merchant Center auf die drei Punkte, gehe zu „Kontoverknüpfung“ und dann auf „Shopping Kampagne erstellen“. Du kannst direkt loslegen und eine neue Kampagne aufsetzen.
- Du möchtest ein Google Ads-Konto eines anderen Accounts verknüpfen: Klicke im Merchant Center auf die drei Punkte, dann auf „Kontoverknüpfung“ und schließlich auf „Konto verknüpfen“. Trage jetzt die Google Ads-Kundennummer (diese findest du rechts oben im eingeloggten Ads-Konto) ein. Der/die Kontoinhaber:in muss die Verknüpfung anschließend bestätigen. Du kannst die Verbindung aber jederzeit wieder aufheben.
4. Shopping‑Kampagne in Google Ads erstellen
Wenn du aus Google Ads heraus eine Kampagne für Google Shopping erstellen möchtest, kannst du einfach wie folgt vorgehen:
- Wähle im Google‑Ads‑Dashboard erst auf der linken Seite „+“, dann „Kampagne“ und anschließend den Kampagnentyp „Shopping“.
- Lege Kampagnenname, Händler‑ID, Absatzland und Budget fest. Standard ist manuelles CPC-Bidding – Smart‑Bidding kannst du später aktivieren .
- Strukturiere deine Shopping Ads, indem du Anzeigengruppen erzeugst und relevante Produktgruppen über Custom Labels, Marke, Produktkategorie oder Preise verknüpfst.
- Wenn deine Anzeigen live sind, solltest auf Feed-Aktualität im Merchant Center, Empfehlungen innerhalb von Google Ads sowie die Performance‑Daten (Impressionen, Klicks, CTR, Conversion‑Rate etc.) deiner Shopping-Ads achten.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie du Google Ads für mehr Reichweite nutzt:
4 Vorteile von Google Shopping für Unternehmen
Wenn du dich dafür entscheidest, deine Produkte in Google Shopping listen zu lassen, profitierst du von folgenden Vorteilen:
1. Vertrauen durch die Assoziation
Einer der größten Vorteile der Teilnahme an Google Shopping besteht darin, dass deine Produkte und Dienstleistungen neben anderen großen Marken im Google Shopping-Feed angezeigt werden, was deiner Marke natürlich eine gewisse Autorität verleiht. Da es sich bei Google Shopping um eine Anwendung handelt, ist die Qualität der Produkte und Marken im Shopping-Tab tendenziell höher. Das bedeutet natürlich nicht, dass du so viel verkaufen wirst wie die großen Markeneinzelhändler:innen, aber es bietet natürlich einen starken sozialen Beweis für Onlineshops.
2. Besser qualifizierte Leads
Anders als bei der herkömmlichen Google-Suche, bei der die Nutzer:innen vielleicht gar keine Kaufabsichten haben, ist der Besuch von shopping.google.com in der Regel ein Zeichen dafür, dass sie zu diesem Zeitpunkt oder in naher Zukunft einen Kauf tätigen möchten. Eine Präsenz bei Google Shopping kann oft zu höheren Umsätzen führen, einfach aufgrund der Tatsache, dass die Nutzer:innen von Google Shopping aktiv nach einem Produkt suchen. Nicht jeder oder jede, der/die Google Shopping nutzt, wird einen Kauf tätigen, aber im Allgemeinen sind die Nutzer:innen eher auf einen Kauf aus als eine zufällige Person, die die Google-Suche durchsucht.
3. Mit Kundenblick entwickelt
Ein weiterer Vorteil von Google Shopping ist, dass sie eine eigene Registerkarte in der Google Suche haben und damit speziell von Menschen angesteuert werden, die keine allgemeinen Infos, sondern wirklich Produkte suchen. Die Benutzeroberfläche der Shopping-Registerkarte wurde speziell entwickelt, um hochwertige Produktfotos und Produktbeschreibungen hervorzuheben und es den Verbraucher:innen zu erleichtern, Produkte zu vergleichen und gegenüberzustellen.
Obwohl die Oberfläche der herkömmlichen Google-Suche ähnelt, ist Google Shopping für Bilder und die schnelle Hervorhebung von Produktmerkmalen optimiert, insbesondere wenn die Plattform auf einem mobilen Gerät verwendet wird.
4. Ausgezeichnete Berichte und Analysen
Ein weiterer Vorteil von Google Shopping ist, dass Google wirklich in die Erstellung von Berichten und Metriken investiert hat und diese bei der Schaltung von Google Shopping-Anzeigen leicht einzusehen sind. Google möchte schließlich, dass die Unternehmen, die in seine Plattform aufgenommen werden, erfolgreich sind. Denn das bedeutet, dass die Nutzer:innen mit hochwertigen Unternehmen und Produkten konfrontiert werden. Und für viele Unternehmen klappt das: Sie ziehen einen sehr hohen ROI aus der Investition in die Plattform.
Lesetipp: Wir zeigen dir, welche Vorteile dir ein Google Unternehmensprofil bietet.
Fazit: Nutze Google Shopping für dein Produktmarketing
Google Shopping ist mehr als nur ein Preisvergleichsportal – es hat sich zu einem zentralen Hebel für E-Commerce-Unternehmen entwickelt, um mehr Reichweite, Vertrauen und letztlich Umsatz zu generieren. Die Integration in das Google-Ökosystem, die einfache Bedienbarkeit und die Möglichkeit zur gezielten Optimierung machen Google Shopping zu einem unverzichtbaren Baustein im digitalen Produktmarketing – für Branchen mit hohem Wettbewerb ebenso wie für Nischenanbieter, sofern die Produkte den Google-Richtlinien entsprechen. Wer im E-Commerce erfolgreich sein will, sollte also ernsthaft über Google Shopping als festen Bestandteil seiner Online-Marketing-Strategie nachdenken.
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