Wenn du ein:e Unternehmer:in in der Modebranche bist, ist es entscheidend, deine Bekleidungsmarke in stationäre und Online-Einzelhandelsgeschäfte zu bringen, um potenzielle Kund:innen zu erreichen. Mit der richtigen Großhandelsstrategie kannst du die unvermeidlichen Herausforderungen meistern, deine Marktpräsenz erweitern, deine Markenidentität validieren und Beziehungen zu deinen Kund:innen aufbauen.
Hier sind einige praktische Tipps, wie du deine Mode in Läden bekommst.
Wie du deine Mode in Läden bekommst: So klappt’s
Mit der richtigen Strategie und einer guten Vorbereitung ist es durchaus machbar, deine Kleidung in den Einzelhandel zu bringen und dein eigenes Modeimperium aufzubauen. Wenn du in die komplexe Welt des Modeeinzelhandels eintauchst und Großhandelsbeziehungen knüpfst, solltest du die folgenden Tipps im Hinterkopf behalten. So erhöhst du deine Chancen auf Erfolg.
1. Entwickle deine Bekleidungsmarke

Nimm dir Zeit, um eine Marke zu entwickeln, die genau zu deiner Zielgruppe passt. Labels wie der Shopify Shop Crawford Denim and Vintage Co. (englischsprachiger Beitrag) zeigen, wie wichtig eine klare Markenidentität ist, die auf Social Media sofort erkennbar ist. Gestalte ein aussagekräftiges Logo, baue eine Website auf und starte deinen eigenen Onlineshop, über den du deine Kleidung direkt an Kund:innen verkaufen kannst.
E-Commerce-Plattformen wie Shopify helfen dir dabei, deinen Onlineshop für Kleidung professionell aufzubauen und Schritt für Schritt zu erweitern. Mit dem Website-Builder von Shopify kannst du ganz einfach eine starke Online-Präsenz schaffen und gleichzeitig an deiner Marke arbeiten. Je erfolgreicher dein Onlineshop läuft, desto besser kannst du potenziellen Einzelhändler:innen zeigen, wie viel deine Marke wert ist.
2. Bereite dein Produkt für den Einzelhandel vor
Die Vorbereitung deiner Waren für den Einzelhandel erfordert einige Schritte. So läuft es ab:
- Stelle sicher, dass deine Bekleidungslinien bereit für den Einzelhandel sind.
- Implementiere einen robusten Prozess zur Qualitätskontrolle für alle deine Kleidungsstücke, Etiketten und Verpackungen.
- Entwickle eine klare Marketingstrategie, die sich auf deinen Zielmarkt konzentriert.
- Erstelle ein Line Sheet. Das ist ein Dokument, das du an Einzelhändler:innen senden kannst. Es enthält in der Regel Fotos deiner Kleidungsstücke sowie Informationen über Materialien, Größen, Farboptionen und Produktpreise.
- Berechne deine Entwicklungs-, Produktions-, Vertriebs- und Marketingkosten.
Du solltest außerdem einen Gewinnmargenrechner nutzen, um deinen Gewinn pro Artikel zu ermitteln. Addiere deine Gewinnmarge zu deinen Gesamtkosten, um deine Großhandelspreise festzulegen.
3. Recherchiere Einzelhändler:innen
Sobald deine Bekleidungslinie bereit für den Einzelhandel ist, ist es an der Zeit, die richtigen Geschäfte für deine Bekleidungslinie zu finden. Analysiere deine Konkurrenz, um herauszufinden, wie andere Bekleidungsunternehmen Einzelhändler:innen anziehen. Wenn du deine Bekleidungsmarke in einem stationären Geschäft platzieren möchtest, beginne mit lokalen Einzelhändler:innen. Erstelle eine Liste aller Einzelhändler:innen, die gute potenzielle Käufer:innen für deine Marke sein könnten.
Jack Meredith, VP Marketing bei Kettle & Fire, hat diesen Forschungsprozess selbst erlebt: „Ich denke, ein guter erster Schritt ist es, wirklich zu recherchieren und Personen zu finden, die diese Seite des Geschäfts verstehen, egal ob es sich um den Großhandel, den Einzelhandel oder den Online-Bereich handelt. Wenn du versuchst, mit deinen eigenen Annahmen und mangelndem Verständnis einzusteigen, dann kann es wirklich schiefgehen.“

Quelle: Kettle & Fire
Jack sagt dazu: „Als wir bei Kettle & Fire in den Einzelhandel gestartet sind, war es nicht so, dass wir Mitgründer einfach gesagt haben: ‚Okay, wir gehen morgen zu Whole Foods. Lass uns das machen.‘ Wir haben zuerst sichergestellt, dass wir eine starke erste Person fürs Vertriebsteam finden, die bereits Erfahrung hatte, die nötigen Kontakte mitbrachte und genau wusste, wie das alles funktioniert. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger erster Schritt.“
4. Tritt mit Einzelhändler:innen in Kontakt
Beginne damit, Einzelhändler:innen auf deiner Liste zu kontaktieren. Versuche, persönliche Termine mit den kleineren stationären Geschäften zu vereinbaren. Einzelhändler:innen möchten in der Regel die Qualität deiner Waren spüren, bevor sie diese in ihre Regale stellen. Denk also daran, physische Muster zusammen mit deinem Line Sheet mitzubringen. Für größere Ketten solltest du deren Websites besuchen, um herauszufinden, ob sie Vorschläge für neue Bekleidungslinien annehmen.
Eine weitere Möglichkeit, deine Bekleidungsmarke den Einzelhändler:innen vorzustellen, ist die Teilnahme an Modekonferenzen oder Messen. Wenn du Produkte direkt an Kund:innen verkaufen und gleichzeitig das Einzelhandelspotenzial deiner Marke testen möchtest, könntest du auch einen temporären Pop-up-Shop eröffnen. Das hat beispielsweise Strange Ways (englischsprachiger Beitrag) mit Pop-up-Shops bei Einzelhändler:innen wie Urban Outfitters gemacht. Eine weitere Option ist, eine:n Berater:in zu engagieren, die/der dir hilft, deine Produkte auf den Einzelhandelsmarkt zu bringen.
5. Pflege deine Beziehung zu Einzelhändler:innen
Stell dich den Inhaber:innen kleiner Geschäfte persönlich vor, die deine Kleidung verkaufen könnten. Bleib dran, halte den Kontakt und sei offen dafür, dein Angebot je nach Feedback oder neuen Bestellungen anzupassen. Klare Absprachen sind dabei das A und O: Kommuniziere transparent mit jedem Laden, der deine Marke führt, und sorge dafür, dass du alle Bestellungen pünktlich lieferst. Behalte dabei deinen Lagerbestand und den Produktionsablauf im Blick, damit es nicht zu Engpässen kommt.
Ein guter Ruf bei Einzelhändler:innen kann dir helfen, neue Kund:innen zu gewinnen. Auch Chris Vanderkolk, der im Bereich Demand Gen bei Marsello arbeitet, sieht das so:
„Stationäre Einzelhändler:innen – vor allem kleinere Läden – haben einen Vorteil, den man nicht unterschätzen sollte: ihre engen Kundenbeziehungen“, sagt Chris. „Diese entstehen durch persönlichen Austausch, fundiertes Produktwissen, ein gutes Gespür für die Wünsche der Käufer:innen und ihre Präsenz vor Ort. So bauen sie starke und langfristige Bindungen zu ihren Kund:innen auf.“
FAQ: Wie du deine Mode in Läden bekommst
Wie identifizierst du den Zielmarkt für deine Bekleidungslinie?
Schau dir an, wie alt deine potenziellen Käufer:innen sind, wo sie wohnen, wie viel sie verdienen und welche Interessen sie haben. Marktforschung kann dir dabei helfen, diese Daten zu sammeln. Falls du schon Kund:innen hast, frag sie nach ihrer Meinung und schau dir genau an, wer bei dir kauft. Analysiere außerdem deine Konkurrenz. So bekommst du ein gutes Gefühl dafür, welche Menschen sich für deine Marke interessieren könnten.
Benötigst du eine Website, um deine Mode in Läden zu bekommen?
Ein eigener Onlineshop ist auf jeden Fall hilfreich, bevor du stationäre Läden oder Online-Händler:innen ansprichst. Ein erfolgreicher Shop zeigt, dass deine Marke gefragt ist. Das kann andere Einzelhändler:innen überzeugen, deine Produkte auch mit ins Sortiment zu nehmen.
Wie stellst du sicher, dass deine Kleidung für den Einzelhandel bereit ist?
Sorge dafür, dass deine Marke einheitlich auftritt. Dazu zählen ein klares Logo, gut gestaltete Etiketten und hochwertige Kleidung. Mache professionelle Fotos deiner Artikel und stelle ein sogenanntes Line Sheet für Einzelhändler:innen zusammen. Darin solltest du Infos zu Größen, Designs und Preisen deiner Produkte übersichtlich auflisten.
Wie kalkulierst du die Preise deiner Kleidung für den Einzelhandel?
Bevor du deine Produkte im Einzelhandel anbietest, musst du deinen Großhandelspreis richtig kalkulieren. Rechne alle Kosten für Herstellung, Marketing und Vertrieb deiner Kleidung zusammen. Dann schlägst du eine passende Gewinnmarge obendrauf – das ergibt deinen Großhandelspreis.